Grußwort Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, FRCA
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum 19. Hauptstadtkongress der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie
mit Pflegesymposium und Rettungsdienstforum heiße ich Sie
sehr herzlich als Kongresspräsident willkommen.
Das diesjährige Motto lautet „Unser Alltag – Kooperation“. In unserem
Klinikalltag sind wir auf vielen unterschiedlichen Kooperationsfeldern
tätig – stets im Auftrag unserer Patienten. Kernziele sind dabei optimale
Versorgungsqualität und maximale Patientensicherheit. Diesem
Anspruch gerecht zu werden, ist fast immer eine Teamaufgabe. Insofern
prägt Zusammenarbeit unseren Alltag als Anästhesisten, Intensivmediziner,
Schmerztherapeuten und Notfallmediziner. Neben unseren
ärztlichen Kollegen der operativen und nicht-operativen Disziplinen im
klinischen und ambulanten Bereich sind unsere Kooperationspartner vor
allem Pflegekräfte und Rettungsdienstpersonal.
Unsere alltägliche interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit
bewegt sich zwischen Arbeitsteilung und Kompetenzbündelung. Das Prinzip der medizinischen Arbeitsteilung
ist gekennzeichnet durch den Vertrauensgrundsatz und die Übernahme von Eigenverantwortung. Andererseits
wird die Zusammenführung von fachbezogenen Einzelkompetenzen umso notwendiger, je komplexer
der Einzelfall
gelagert ist. Besondere Anforderungen liegen dann im Bereich von Kommunikation, Leadership und Managementverantwortung.
Vielerorts gehört die Übernahme dieser koordinativen Aufgaben ebenso zum Arbeitsalltag des
Anästhesisten, wie die Überwachung und Optimierung unterschiedlicher Schnittstellen im Behandlungsablauf.
Gemeinsam begleiten wir täglich unsere Patienten durch wesentliche Phasen des Behandlungsprozesses, angefangen
bei der präoperativen Evaluation und der OP-Vorbereitung, über die unmittelbar perioperative Versorgung,
die operative Intensivtherapie und Schmerzbehandlung bis hin zur prä- und innerklinischen Notfallmedizin.
Vielleicht war uns die hieraus entstehende Sicht auf den Gesamtprozess auch hilfreich bei der Etablierung von
Meilensteinen wie CIRS-Systemen und Qualitätsindikatoren.
Erstrebenswert wäre es, wenn wir zukünftig mehr Rückkopplung über unsere Behandlungsqualität gewinnen
könnten. Die Einholung solcher Rückmeldungen z. B. im Rahmen postanästhesiologischer Visiten scheitert aber
leider oftmals an zu knappen personellen Ressourcen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Ein gesundheitspolitischer
Impuls könnte darin bestehen, die Leistungsvergütung zukünftig noch stärker an Behandlungsqualität
und tatsächlich bestehendem Versorgungsbedarf zu messen. Wer unser Ansprechpartner nach der Bundestagswahl
sein wird und welche Ziele er haben wird, ist derzeit noch völlig offen.
Mit dem vorliegenden Programm des HAI 2017 möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, Ihr medizinisches
Wissen in allen Sparten unseres Fachgebietes aufzufrischen und ggfs. zu vertiefen. Nutzen Sie auch die
Gelegenheit zum interprofessionellen Gedankenaustausch mit Kollegen, Pflegekräften, Rettungsdiensten und
mit unseren Industriepartnern.
Gemeinsam mit meinem Team möchte ich heute allen, die uns in den vergangenen drei Jahren bei der Erstellung
der Kongressprogramme durch Anregungen und Zusammenarbeit unterstützt haben, von Herzen danken: den
wissenschaftlichen
Arbeitskreisen der DGAI, den anästhesiologischen Lehrstühlen, den kooperierenden wissenschaftlichen
Fachgesellschaften und ärztlichen Berufsverbänden und der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege
und Funktionsdienste e.V..
Wir hoffen, auch in diesem Jahr mit dem wissenschaftlichen Programm Ihr Interesse geweckt zu haben und
würden uns freuen, Sie zum HAI 2017 in Berlin begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, FRCA, Frankfurt am Main
Kongresspräsident HAI 2017